Vielleicht hätten wir den Termin um 8:45 Uhr doch nicht so voreilig nehmen sollen. Doch im Nachhinein ist man immer schlauer: Die Fahrt Monschau – Frankfurt dauert etwa 3 Stunden. Dementsprechend klingelte der Wecker um 4:15 Uhr.
Doch ganz von vorne. Bevor man überhaupt auch nur die Chance bekommt, einen Termin beim amerikanischen Konsulat zu beantragen und dafür pro Person 120 Euro auf den Tisch zu hauen, muss man selbstverständlich erst ein Formular ausfüllen – welches ungelogen rund anderthalb Stunden für einen Durchgang veranschlagt. Den zweiten Durchgang konnten wir dann etwas schneller durchführen, da die meisten Fragen lediglich nach dem Schema „Sind Sie ein Terrorist? Haben Sie vor, in den USA jemanden zu töten?“ aufgebaut sind. Kleiner Tipp am Rande: Dieses sogenannte DS-160-Formular kann auch auf deutsch ausgefüllt werden, was doch den ein oder anderen Griff zum Wörterbuch und eine Menge Nerven spart. Außerdem braucht man für das Formular ein bestimmtes Passfoto, das übliche biometrische funktioniert nicht – selbstredend kostet das spezielle Foto beim Fotografen auch gut und gern das doppelte…
Nachdem wir also in Frankfurt ankamen und viel zu weit von der Botschaft parkten, durften wir uns anmelden. Zwar waren wir auch etwas zu früh angekommen, das störte jedoch letztlich niemanden. Insgesamt verlief alles recht reibungslos – nach der Anmeldung wird man durchsucht, ein Metalldetektor wie beim Flughafen folgt, schließlich gelangt man ins Hauptgebäude. Ein erstes Interview (sogar auf deutsch), 20 Minuten Wartezeit, ein zweites, ausführlicheres Interview (auch auf deutsch!) und die finale Bestätigung, dass wir das Visum bekommen. Aufgepasst: Wie lange man in den USA bleiben darf, wird erst bei der Einreise festgelegt. Theoretisch dürften wir bis zu 180 Tage dort bleiben (was auch nicht ganz sechs Monate sind), wir gehen jetzt einfach vom Bestfall aus.
Innerhalb weniger Tage (< einer Woche) bekamen wir unsere Visa im Reisepass zugeschickt, Flüge werden wir dementsprechend baldmöglichst buchen. Nachdem das geschehen ist, werden wir auch ein Zimmer im Hiker Hostel (neue Website!) reservieren, nach kurzer informaler Email-Korrespondenz bekamen wir volle Unterstützung zugesichert, da wir planen, noch in den USA die letzte Ausrüstung zu kaufen. Deshalb wollen wir dort auch mindestens zwei Nächte bleiben.
Wir werden zusehends nervöser und freudig gespannter auf den Trail, da wir ihm nun ein ganzes Stück näher gekommen sind! Weitere Updates folgen in den nächsten Tagen und Wochen.